Der eigentliche Tag des 70-jährigen Jubiläums des Bestehens der Wienhäuser LandFrauen wäre der 4. Dezember 2022 gewesen.Wegen der Pandemiesituation wurde die Feier aber auf den 3. Juni 2023 verlegt. Hierfür wurde der Saal beim „Klosterwirt“ frühlingshaft im Zeichen der Biene – das Vereinszeichen aller LandFrauen – mit bunten Blumen geschmückt.
Schon beim Einlass fühlten sich die Mitglieder und Ehrengäste zurückversetzt in die 50er Jahre. Das Vorstandsteam begrüßte seine Gäste mit Cocktailkleidern und Petticoat – die Bühneneinrichtung war ausgestattet mit Cocktailsesseln , Nierentisch, altem Radio und Telefon.
Die Vorsitzende Martina Bastick eröffnete die Feier. Dass starke Frauen einen großen Einfluss auf das Zusammenleben in der Gesellschaft haben brachte Pastor Dr. Rebert mit seiner Andacht über die „erste LandFrau Abigajil“ aus dem Alten Testament 1. Buch Samuel 25 zum Ausdruck. Durch die musikalische Begleitung von Maike Jensen, den gemeinsamen Gesang und den ausgesprochenen Segen für den zukünftigen Weg der Wienhäuser LandFrauen erhielt die Feier einen festlichen Rahmen.
Was wäre bei dieser Feier ein Frühstücksbuffet ohne die typischen Häppchen aus den 50er Jahren? Dank Edi Behounek und seinem Chefkoch Manuel vom „Klosterwirt“ durfte das Vorstandsteam in der Küche mit Hand anlegen. So standen dann bunt bestückte Käseigel, gefüllte russische Eier, Pumpernickel mit Frischkäsecreme, Spargelröllchen und „Fliegenpilze“ aus Eiern und Tomaten, „Kalter Hund“ und Obsttorten mit Cocktailfrüchten neben all den anderen Leckereien auf dem Buffet.
Bürgermeisterin Kerstin Ackermann. selbst Wienhäuser LandFrau, betonte in ihrer Ansprache, dass die LandFrauen nicht „trutschig“ seien, sondern eine moderne Vereinigung. Weitere Glückwünsche wurden von Frau Tietje, vom Kreisverband der LandFrauen sowie den Vorsitzenden der LandFrauen Eicklingen, Bockelskamp, Bröckel, Wathlingen und den Jungen LandFrauen überbracht. Außerdem übermittelten auch Frau Farr vom DRK Wienhausen und die Äbtissin Simone Dannenfeld ihre Glückwünsche.
Eine kleine Aufführung zur Gründung des Vereins von Christa Marwedel, Hanna Funke, Angelika Rode-Kulhawy, geschrieben von Manuela Meyer, löste große Erheiterung aus. Anlass für die Gründung war seinerzeit, dass es auf dem Dorf kaum Abwechslung für die Frauen gab. Das Fernsehen gab es noch nicht und kaum jemand besaß einen Führerschein oder ein Fahrzeug, um mal nach Celle zu fahren. Mit der Gründung des LandFrauenvereins sollte Abhilfe geschaffen werden: in der Gemeinschaft wollte man Neues erfahren und die Geselligkeit pflegen.
Dem Verein traten bei der Gründungsfeier am 4. Dezember 1952 63 Frauen bei. Viele Fotos, die bei der Jubiläumsfeier ausgestellt wurden zeugten von den Aktivitäten des Vereins: Vorträge, Tages- oder Mehrtagesausflüge und Radtouren. Es wurde gesungen, getanzt, Theater gespielt oder sich sportlich betätigt.Viele verfasste Gedichte zu den unterschiedlichsten Ereignissen im Dorf oder den ausgeführten Aktivitäten befinden sich im Archiv.
Eine Powerpoint-Präsentation, erstellt und vorgetragen von Manuela Meyer und Angelika Rode-Kulhawy brachte Zeitgeschehen, Ereignisse und Vereinsgeschehen der vergangenen Jahrzehnte in Erinnerung.
Eine Überraschung hatte das Vorstandsteam parat. Auf jedem Platz befand sich ein Schlüsselanhänger, genäht von unserer LandFrau Brunhilde Altmann, und der Anhänger der LandFrauen hatte noch einen Schlüssel, aber nur eine LandFrau hatte den „richtigen“ für die Schatztruhe. Die Gewinnerin Ulrike Beinke durfte die Truhe öffnen und sich über einen Gutschein freuen.
Mit Danksagungen und Abschlussworten der Vorsitzenden sowie dem Abschlusslied „Die Gedanken sind frei“ fand eine schöne Jubiläumsfeier ihr Ende.